Termin 1: 13.12.2024 - 14.12.2024Freitag 10 h – 18 h
Samstag 10 h –18 h
Dozent/in:
Dipl.- Log. Maja Ullrich
Preis: 290 Euro
Das Seminar findet ONLINE über Zoom statt!
Lehrmethoden
Übungen zur Testauswertung von Lese- und Rechtschreibtests, Übungen zur Analyse von Rechtschreibfehlern anhand von Praxisbeispielen, Übungen in Kleingruppen zum strukturierten Therapieaufbau, Videobeispiele zu Behandlungsmethoden, Präsentation geeigneter Übungsmaterialien, Möglichkeit der praktischen Erprobung geeigneter Software, Spiele und Behandlungsmethoden, PowerPoint Präsentation, umfangreiches Skript mit Diagnostikbogen, Listen mit Spielideen, Materialliste und Literaturliste, Material- und Literaturtisch (Tests, Bücher, Spiele, Fördermaterialien, Software, Fachliteratur)
Seminarinhalte
Kinder mit Lese- und Rechtschreibproblemen gehören zunehmend zur Klientel in sprachtherapeutischen Praxen. Ziel dieser Fortbildung ist es, den nötigen theoretischen Hintergrund zu erläutern, ebenso wie Diagnostik und Behandlungsmethoden praxisnah zu vermitteln. Im Rahmen einer Einführung in theoretische Grundlagen werden Definitionen geklärt, aktuelle Hypothesen zur Verursachung diskutiert, die Phasen des Schriftspracherwerbs erläutert und Modellvorstellungen zum Lesen und Schreiben vorgestellt. Für die Behandlungspraxis sind insbesondere Erklärungsansätze hilfreich, die sich an kognitiven Modellen des Lesens und Schreibens orientieren, um individuelle Lese- und Schreibstrategien festzustellen und gezielt zu fördern.
In der Diagnostik kommt der Auswahl des Testmaterials eine entscheidende Bedeutung zu. Die Dozentin stellt im Rahmen der Fortbildung einen umfassenden Diagnostikbogen vor, der grundlegende Wahrnehmungsfunktionen und Vorläuferfähigkeiten überprüft, die für den Schriftspracherwerb erforderlich sind. Schreib- und Lesefähigkeiten des Kindes lernen Sie anhand standardisierter Testverfahren zu ermitteln. Im Rahmen der Fortbildung üben Sie anhand von Fallbeispielen die Auswertung der Diagnostikergebnisse ebenso wie das Ableiten von Förderzielen und das Erstellen eines Therapieplanes.
Schließlich referiert die Dozentin über Studien zur Behandlung lese-rechtschreibschwacher Kinder und erläutert warum bestimmte Behandlungsansätze besonders hilfreich sind. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der praxisnahen Vermittlung von Therapiemethoden. Hierzu üben Sie anhand von Fallbeispielen die Klassifikation der häufigsten Fehlerarten und die systematische Planung der Therapie und haben die Gelegenheit verschiedene Trainingsmaterialien und Software praktisch zu erproben. Im Bereich der Leseförderung wird ausführlich die von der Dozentin in Zusammenarbeit mit Isolde Wurzer entwickelte neu erschienene Lautgesten-Lese/Schreibmappe (Ullrich, Wurzer, 2021) vorgestellt. Dies bietet Gelegenheit zum Lernen der Lautgesten und zum Ausprobieren des Spielmaterials.
Die Behandlung von Kindern mit Entwicklungsdyslexie erfordert eine gezielte Auswahl individuell angepasster Methoden. In der Behandlung lassen sich kompensatorische Therapieansätze von direkten abgrenzen. Direkte Behandlungsmethoden fördern phonologische Lese- und Schreibstrategien, stimulieren die alphabetische Strategie und verbessern das phonologische Bewusstsein. Die Dozentin stellt effektive und motivierende Fördermethoden vor. Sie vermittelt Spielideen für verschiedenen Altersklassen und demonstriert geeignete Materialien und Software. Behandlungsmethoden werden mittels Videobeispiele aus der Praxis veranschaulicht.
Literatur
Costard, S. (2007): Störungen der Schriftsprache. Modellgeleitete Diagnostik und Therapie. Stuttgart: Thieme.
Klicpera, C.; Schabmann, A.; Gasteiger-Klicpera, B. (2003): Legasthenie. Modelle, Diagnose, Therapie und Förderung. München: Ernst Reinhardt Verlag.
Reuter-Liehr, C. (2007). Das Konzept der "Lautgetreuen Lese-Rechtschreibförderung". In: Schulte-Körne, G. (Hrsg.), Legasthenie und Dyskalkulie in Wissenschaft, Schule und Gesellschaft. Bochum: Dr. Dieter Winkler.
Scheerer-Neumann, G. (2008a): ILeA 2. Individuelle Lernstandsanalysen Rechtschreiben. Lehrerheft. Ludwigsfelde: Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg. 14-18
Schnitzler, C.D. (2008): Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb. Stuttgart: Georg Thieme Verlag
Ullrich, M. (2012) LAUTer Stempelei – ein Stempelspiel mit Lautvertreter Stempelbildern, Köln: PROLOG
Ullrich, M. (2014) Sprachtherapeutische Diagnostik und Behandlung von Lese-Rechtschreibstörungen- ein Fallbericht. Sprachförderung und Sprachtherapie 4/14. Dortmund: Verlag modernes Lernen
Ullrich, M. (2016) Beratung bei Lese-Rechtschreibstörungen (LRS) Sprachförderung und Sprachtherapie 4/16. Dortmund: Verlag modernes Lernen
Freie Plätze: JA
Mit der Lese-/Schreibmappe lernen Kinder durch Unterstützung von Lautgesten auf einfache Weise Lesen und verbessern nebenbei auch ihre Rechtschreibfähigkeiten.
Lautgesten sind Handzeichen, die beim lauten Lesen zeitgleich zum Aussprechen der Laute verwendet werden. Dadurch dass hierbei mehrere Sinne angesprochen werden sind sie eine äußert effektive Lernhilfe. Durch den Einsatz von Lautgesten haben nicht nur Leseanfänger, sondern auch Kinder mit Leseproblemen rasche Lernerfolge. Es gelingt ihnen über die Lautgesten die Buchstaben in Laute zu übertragen und sie beim Lesen zu einem Wort zusammen zu ziehen.
Die Lese-/Schreibmappe besteht aus dem Arbeitsbuch, den Spielfeldern und Ausschneidebögen sowie dem Begleitheft.
Unsere Fortbildungen und Seminare richten sich an Fachleute
Logopädinnen/Logopäden, Ergotherapeutinnen/Ergotherapeuten, Heilpädagoginnen/Heilpädagogen
Lehrer/innen, Sonderschullehrer/innen, Dipl.-Pädagoginnen/Dipl.-Pädagogen Erziehungswissenschaftler/innen, Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen
Psychologinnen/Psychologen, Kinder-und Jugendpsychiater